Regatta Bericht 2006 – Int. Schweizermeisterschaft

Romanshorn (21. – 24. September)

Gelungene SM dank Nebel-Thermik und souveräner Regattaleitung

Kein Lüftchen regte sich am Donnerstagnachmittag in Romanshorn, als die Tempestler nach und nach eintrudelten; der Bodensee war glatt wie Öl. Laut Prognose zeichnete sich ein Wiibersömmerli par excellence ab und die Befürchtungen um genug Wind zum Regattieren schienen mehr als berechtigt. Der Vermesser und seine Crew nahmen ihre Arbeit auf – sehr genau übrigens – und hatten alle Hände voll zu tun. Einigen Tempestlern bleiben nun vorallem noch Hausaufgaben in Sachen Messbrief. Alles andere wurde vor Ort gerichtet, da sich eine Trainingsfahrt unter den gegebenen Bedingungen sowieso erübrigte und genug Zeit blieb, um die Schiffe für den nächsten Tag in allen Details vorzubereiten.

Wir waren dann doch ziemlich erstaunt, als am nächsten Morgen schon ganz früh Wind mit gut 3 Bft aus Ost aufkam, obwohl es neblig und die Sicht sehr eingeschränkt war. Lokale Kenner der Verhältnisse klärten uns auf, dass es sich dabei tatsächlich um eine Thermik handelt, die durch ein Loch irgendwo in der Nebeldecke und die entsprechende Erwärmung dieser Region entsteht. Sobald der Nebel sich auflöse, sei auch der Wind weg. Sie behielten mit ihrer Theorie leider recht: Als um 11.30 Uhr die Internationalen Schweizer Meisterschaften 2006 eröffnet wurden und sich die ersten Sonnenstrahlen zeigten, schlief der Wind ein. Bei leichter „normaler“ Thermik aus Nordwest konnten die 19 Tempest (17 SUI, 1 GER, 1 AUT) am Nachmittag immerhin einen Lauf unter Dach und Fach bringen. Der Wind war aber so schwach und das Feld wurde so weit auseinandergezogen, dass nicht weniger als sechs Schiffe der Zeitüberschreitung zum Opfer fielen und mit einem DNF als erste Wertung in die Meisterschaften starten mussten.

Am Samstag bestellte uns die Regattaleitung um 8.00 Uhr morgens (!) auslaufbereit in den Hafen. Angesichts der erhofften Nebelthermik war diese Massnahme bestimmt gerechtfertigt, doch war es ganz einfach zu früh für nachtaktive Seglerinnen und Segler. Aber auch diese kriegten die Augen dann bald auf: Es hatte Wind! Bei 1.5 bis 2 Bft konnten drei Läufe gesegelt werden, womit die Voraussetzungen für die Wertbarkeit der SM erfüllt waren. So langsam zeichnete sich auch ein Bild ab, wer in welcher Ranglistenregion platziert war, wer welche Gegner im Auge behalten und um wieviele Punkte gekämpft werden musste. Es wurde fleissig gerechnet und stärkende Suppe gelöffelt. Der Nachmittag brachte nochmals Bewegung in die Sache: Die Titelanwärter wurden wegen eines Einzelfrühstarts bestraft und auch sonst wurden noch da und dort Rangplätze gewechselt. Anlass zum Austausch aller Seglerstories inklusive Seemannsgarn und Protestgeschichten bot das gemeinsame Nachtessen beim Clubgebäude des YCRo.

Selbstverständlich waren wir am Sonntag wiederum früh auf den Beinen. Doch diesmal liess uns die Nebelthermik im Stich. Nach einer Startverschiebung ging’s dann doch auf’s Wasser; allerdings resultierte dabei nur ein abgebrochener Lauf. Damit es uns allen nicht langweilig wurde, gingen wir an Land und – als schon niemand mehr damit gerechnet hatte – am Nachmittag nochmals raus. Idyllisch war’s; nur konstanter Wind wollte nicht mehr aufkommen. So blieb es bei der Wertung vom Samstagabend, die an der Rangverkündigung gewissenhaft und unter viel Applaus verlesen wurde. Herzliche Gratulation an die neuen Schweizer Meister Mario Suter/Andreas Hochuli, die diese Meisterschaft souverän für sich entschieden und die Crews Adi Gerlach/Roman Juchli und André Dolder/Pia Zihlmann auf die Ehrenplätze verwiesen haben.

Zum Schluss bleibt noch, dem organisierenden Yachtclub Romanshorn, der Regattaleitung samt ihren Helferinnen und Helfern und dem engagierten Hafenmeister des Gemeindehafens von Romanshorn für ihren Einsatz ganz herzlich zu danken. Es war schön bei euch – wir freuen uns auf’s nächste Mal!

SUI 1120 – Pia Zihlmann

Ergebnisliste

01 SUI 1136 Suter Mario Hochuli Andreas SCH 5
02 SUI 1119 Gerlach Adi Juchli Roman YCRo 9
03 SUI 1120 Dolder André Zihlmann Pia YCSe 11
04 SUI 1138 Baumann Beat Kulpe Boris YCSe 15
05 SUI 0112 Rudolf Jürg Zimmermann Tobias ASC 15
06 GER 1113 Rüesch Andres Rohner Martin YCSe 23
07 SUI 1145 Keller Hanspeter Anrig Priska YCRo 28
08 GER 1154 Lange Thomas Grosser Max CKA 36
09 AUT 1156 Ebster Willi Ritschka Walter YCZ 36
10 SUI 1160 Nussbaumer Bastian Buzziol Dario CVE 37
11 SUI 1025 Schmidlin Adrian Girsberger Daniel SCR 39
12 SUI 1092 Suter Ernst Suter Therese SCH 40
13 SUI 1101 Senn Beat Jaussi Ueli YCSp 42
14 SUI 1026 Wernli Thomas Wernli Kurt SCH 43
15 SUI 0111 Fürst Iwan Keller Florence YCRo 48
16 SUI 1080 Meyer René Riedl Roland SCS 52
17 SUI 1064 Hoffmann Denise Gaiser Florian SCE 65
18 GER 0215 Brändli Verena Stöckli Hans RVB 71
19 SUI 1146 Saydjari Samir Elmiger Céline CVG 71

Regatta Bericht 2006 – Herbstregatta

Brunnen  (2. – 3. September)

Ungewohntes Warten auf Wind

Der Auftakt des Wochenendes war erfreulich: Vom Regattaverein Brunnen wurden wir in der neuen, grosszügigen Hafenanlage Fallenbach willkommen geheissen. Weniger erbauend waren die Windverhältnisse; kaum ein Hauch war auf dem See auszumachen. Bei bedecktem Himmel baute sich weder Thermik auf noch konnte sich der angesagte Westwind durchsetzen. Das einzig Angenehme an den meteorologischen Verhältnissen war die Temperatur: Nach der grossen Augustkälte warteten wir das Auslaufen des Startbootes bei wieder sommerlicher Wärme ab.

Keine einfache Aufgabe für die Regattaleitung! Nachdem im Urnersee etwas Wind gesichtet wurde, bewegten sich sämtliche Boote – mit dabei waren zwölf Tempest – in die entsprechende Richtung. Der Wind hielt nicht lange genug, der Lauf wurde abgeschossen und per Schlepp ging’s direkt Richtung Hafen zur Stegparty.

Am nächsten Tag sah es nicht viel besser aus. Um diesmal bestimmt zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, liefen wir bei kaum spürbarem Wind aus und versuchten unser Glück vorerst auf dem Urnersee. Aber Aeolus machte uns wiederum einen Strich durch die Rechnung. Das Feld verschob sich langsam zurück Richtung Brunnen und einige Boote waren schon verdächtig nahe an der Hafeneinfahrt, als im Gersauer Becken plötzlich Wind aufkam. Seine Herkunft verblüffte uns alle: Während in der Höhe kräftige Westwinde bliesen, segelten wir bei 3-4 Bft aus Ost den einzigen Lauf des Wochenendes. Dabei zeigte sich übrigens auch, dass der gemeinsame Start mit den Sportbooten wohl nicht die Idealkombination für die Tempest ist.
Bleibt noch, der Regattaleitung und ihren Helfern für ihren Einsatz zu danken und natürlich zu hoffen, dass wir bei den anstehenden Schweizer Meisterschaften punkto Wind etwas mehr verwöhnt werden!

SUI 1120 – Pia Zihlmann

Ergebnisliste

01 SUI 1092 Suter Ernst Müri Christoph SCH 1
02 SUI 1136 Suter Mario Hochueli Andreas SCH 2
03 GER 0215 Rehm Reinhard Rehm Lydia OSC 3
04 SUI 1138 Baumann Beat Kulpe Boris YCSe 4
05 SUI 1080 Meyer René Riedl Roland SCS 5
06 SUI 1120 Dolder André Zihlmann Pia YCSe 6
07 SUI 1101 Senn Beat Rigert Thomas YCSp 7
08 SUI 1157 Saydjari Samir Elmiger Céline CVG 8
09 GER 1113 Verhoolen Heinrich Lauber Christoph YCSe 9
10 SUI 1064 Hoffmann Denise Gaiser Florian SCE 10
11 SUI 1159 Brändli Verena Salzmann Claire-Lise RVB 11
12 SUI 1026 Wernli Thomas Wernli Kurt SCH 12